Ursachen von Erektionsstörungen: Dr. Jochen Schiffers
Eine Erektionsstörung kann sowohl psychische als auch physiologische Ursachen haben. An dieser Stelle spielt das Alter des Patienten eine Rolle. Beispielsweise können 20-jährige Männer durch eine vorangegangene Trennung eine psychisch bedingte Erektionsstörung haben. Bei solchen Männern liegt eine psychische Ausnahmesituation vor. Der Anteil dieser in die Praxis kommenden Männer liegt allerdings bei nur ca. 1%.
Den größten Patientenanteil mit einer Erektionsstörung bilden Männer im Alter zwischen 60 und 70 Jahren. Mit zunehmendem Alter ist eine erektile Dysfunktion oftmals auf körperliche Ursachen zurückzuführen. Diese können u.a. Bluthochdruck oder Diabetes mellitus sein. Parallel kann auch eine Hormonstörung eine Ursache für Erektionsstörung sein. Die Nikotinzufuhr, also das Rauchen, zählt zudem mit zu den größten Risikofaktoren für eine erektile Dysfunktion.
Diagnosestellung bei Erektionsstörungen
Zunächst muss eine gründliche Befragung des Patienten erfolgen, um herauszufinden, welche Untersuchungen nötig sind bzw. welche Behandlungsmethode geeignet ist. Grundsätzlich werden von Seiten eines Urologen weitere Untersuchungen empfohlen. Diese werden auf die Situation des Patienten abgestimmt.
Somit spielen das Alter, Ursachen der Erkrankung sowie Präferenzen des Mannes für eine bestimmte Therapie eine Rolle. Bei einer psychischen Ursache gibt es die Möglichkeit einer Psychotherapie. Liegt der Erektionsstörung eine körperliche Ursache zugrunde, gibt es verschiedene Therapieansätze. Hier ist in erster Linie die Tabletteneinnahme zu nennen.
Behandlungsmöglichkeiten bei erektiler Dysfunktion
Die meisten Männer wünschen eine Therapie in Tablettenform. Diese ist auch mit pflanzlichen Präparaten möglich. Daneben gibt es noch weitere Therapieverfahren, die jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielen. Dies ist zum einen die SKAT-Methode — also das Einspritzen von Medikamenten direkt in den Penisschwellkörper, oder die MUSE-Therapie — das Einführen eines Stäbchens in die Harnröhre, oder die Vakuumsaugpumpe sowie die Operation, d. h. die Implantation eines künstlichen Schwellkörpers.
Erfolgschancen & Wirkfenster bei Therapie
Eine generelle Aussage ist hier nicht möglich bzw. wäre unseriös. Es kommt auf den Einzelfall an bzw. jeder Patient benötigt eine auf ihn zugeschnittene Therapie. Allerdings sind die Erfolgschancen umso besser je jünger der Patient ist.
Der Zeitraum der Wirkung kann variieren. Es vergeht etwa eine halbe bis eine ganze Stunde, bis die Wirkung, d.h. eine Erektion eintritt. Das kann je nach Präparat nach 5 Stunden oder nach 1-2 Tagen nach Einnahme einer Tablette erfolgen. Fettige Mahlzeiten können dazu führen, dass nach Einnahme einer Tablette mit einer längeren Dauer bis zum Wirkungseintritt zu rechnen ist.
Maßnahmen zur Erektionsverbesserung
Vor allem jüngere Männer können etwas tun, um die Erektionsfähigkeit positiv zu beeinflussen. Im Einzelnen sind dies: Vermeidung von Stress, indem man zum Beispiel einen Ausgleich zum stressigen Alltag sucht oder sportliche Aktivität. Dies trägt langfristig zum Wohlbefinden bei und wirkt auch dem Risikofaktor Übergewicht entgegen. Zusätzlich empfehle ich den völligen Verzicht auf Nikotin, da das Rauchen ein Risikofaktor für eine Erektionsstörung darstellt.
Therapiedauer bei einer Erektionsstörung
Solange der Patient eine Therapie wünscht und diese auch den gewünschten Effekt zeigt, kann eine Erektionsstörung über eine längere Dauer therapiert werden. Allerdings ist es leider Fakt, dass die Therapie einer Erektionsstörung nur eine bestimmte Zeit erfolgreich durchgeführt werden kann. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem keine Therapie mehr möglich ist. Bei den Tabletten lässt die Wirkung nach einer gewissen Zeit nach. Der Zeitpunkt kann aber nicht im Voraus bestimmt werden bzw. hier besteht eine sehr große Variabilität. Dann können die anderen bereits genannten Therapieformen angewandt werden. Allerdings zeigen diese dann oft nur eine geringe Wirkung oder die Patienten wünschen überhaupt keine Therapie mehr.