Vasektomie: Die sichere Verhütung für den Mann
Der typische Mann, der eine Vasektomie durchführen lassen möchte, ist zwischen 35 und 50 Jahre alt. Die Sterilisation des Mannes mittels einer Vasektomie ist eine Verhütungsmethode, die als endgültig zu betrachten ist. Die Familienplanung sollte abgeschlossen und der Schritt zur Vasektomie wohl überlegt sein. Dazu zählen die gemeinsame Entscheidungsfindung mit der Partnerin und eine individuelle ärztliche Beratung.
Grundsätzlich ist ein Alter unter 30 Jahren als kritisch anzusehen und bedarf einer besonders genauen Aufklärung und Information durch den Urologen, da sich bei Männern in dieser Altersgruppe die Lebensumstände relativ schnell ändern können. Daher sollten sich junge Männer eine ausreichende Bedenkzeit einräumen.
Unterschied zwischen klassischer und No-Scalpel-Technik: Dr. Jochen Schiffers
Die klassische Methode und die No-Scalpel-Technik unterscheiden sich in der Art der Hautöffnung. Mit Hilfe eines speziellen Instrumentariums wird die Haut am Hodensack minimal geöffnet und man hat somit einen optimalen Zugang zum Samenleiter.
Bei der klassischen Methode erfolgt die Hautöffnung über einen winzigen Schnitt, bei der No-Scalpel-Technik wird die Haut durch ein spitzes Klemmchen aufgedehnt. Welche Methode dabei zur Anwendung kommt, ist für den Eingriff nicht entscheidend. Vergleicht man beide Methoden, ist die No-Scalpel-Technik die neuere der beiden Operationstechniken. Daher wird oft angenommen, dass die No-Scalpel-Methode schonender als die klassische Vasektomie ist. Dr. Schiffers vertritt die Meinung, dass die Wunde besser heilt, wenn die Hautöffnung durch ein Skalpell mit einem kleinen sauberen Schnitt geöffnet wird.
Ansonsten sind keine weiteren Unterschiede zu nennen. Bis auf die Art und Weise der Hautöffnung am Hodensack weist der weitere Operationsverlauf keine Unterschiede auf und ist somit gleich.
Risiken des Vasektomie-Eingriffes
Ein operativer Eingriff ist niemals absolut risikofrei. Da die Vasektomie ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt werden kann, wird dieses Risiko bereits dadurch stark verringert. Die Vasektomie ist insgesamt ein sehr sicherer Eingriff mit geringen Komplikationsraten, über die der Urologe natürlich ausführlich und patientenindividuell aufklärt.
Der Eingriff dauert in der Regel etwa zwanzig Minuten. Im Vergleich zur Sterilisation der Frau, die stets unter Vollnarkose stattfindet und einen komplizierteren Eingriff darstellt, ist die Sterilisation des Mannes um einiges sicherer. Mögliche Komplikationen, die nach dem Eingriff auftreten können, sind beispielsweise Beschwerden am Hoden wie Schmerzen, Blutergüsse oder Wundinfektionen.
Ablauf nach der Sterilisation des Mannes
Unmittelbar nach dem Eingriff kann sich der Patient in der Praxis erholen und anschließend mit einer Begleitung nach Hause gehen. Am Operationstag selbst sollte man sich nichts weiter vornehmen und sich zu Hause schonen. Auch in den folgenden Tagen wird von stärkerer körperlicher Aktivität abgeraten. Sport, Schwimmbad- und Saunabesuche sowie sexuelle Betätigung sollten 10-14 Tage unterbleiben.
Bei unmittelbar nach der Operation auftretenden Schmerzen im Bereich des Hodens sollte die Wunde gekühlt werden. Mit der Wundheilung vergehen die Schmerzen normalerweise. Nach 8 und 12 Wochen findet eine Nachkontrolle statt, bei der überprüft wird, ob noch Samenzellen im Ejakulat vorhanden sind. Sind nach 12 Wochen noch Samenzellen vorhanden, wird einige Wochen später eine erneute Nachuntersuchung durchgeführt.
Kostenübernahme der Sterilisations-Operation
Bei der Vasektomie handelt es sich um eine Privatleistung. Aus gesundheitlichen Gründen ist eine Vasektomie in den meisten Fällen nicht notwendig. Daher werden die Kosten in der Regel weder von den gesetzlichen Krankenkassen noch von den privaten Krankenversicherungen übernommen. Der Eingriff wird also dem Patienten komplett in Rechnung gestellt. Abhängig davon ob beispielsweise die Vasektomie in Betäubung oder Kurznarkose durchgeführt wird, können die Kosten der Vasektomie variieren. Eine genaue Kostenaussage kann in einem persönlichen Gespräch erfolgen.
Spermienproduktion nach der Vasektomie
Es werden weiterhin Samenzellen produziert, die nach einer gewissen Zeit zerfallen und abgebaut werden. Das bemerkt der vasektomierte Mann jedoch selbst nicht. Mittel- und langfristig wird die Spermienproduktion reduziert, kommt jedoch nie ganz zum Erliegen.